Freiburg, im Dezember 2004
SCHEUNE e.V.
SCHEUNE - BRIEF 29
Arbeitsgruppe
bei Versammlung in Riobamba
Liebe Freunde von
Scheune e.V.:
Nachdem
seit Anfang diesen Jahres Eduardo Morán aus persönlichen Gründen nicht mehr für
Scheune e.V. in Ecuador tätig sein konnte, stellte sich für uns die Frage, wie
die Arbeit von Scheune e.V. zukünftig vor Ort organisiert werden könnte. Wir
wollten wissen, wer die Betreuung der verschiedenen Schulen, Gemeinden und
Frauengruppen zukünftig übernehmen könnte und ob unsere bisherige Form der
Unterstützung (in den letzten Jahren hauptsächlich Schulfonds) gut war bzw.
was verändert werden sollte. So beschlossen wir, die gesamte Arbeit von Scheune
in Ecuador von einer externen Expertin evaluieren zu lassen. Hierfür konnten
wir Sonia Salas aus Peru gewinnen, die seit über 20 Jahren sowohl mit
Hochlandindianern als auch mit verschiedenen nationalen und internationalen
Organisationen zusammenarbeitet. Tatkräftige Unterstützung vor und während
der Evaluierung hatten wir durch Tobias Berger (Anderer Dienst im Ausland),
der die Einladungen zu Versammlungen an die oft sehr weit auseinanderliegenden
Indianergemeinden verteilt und Versammlungsräume, Verpflegung und
Materialien organisiert hat.
Während unserer Reise (Katja und Monika) vom 11. bis 25.
August haben wir in 3 ganztägigen Versammlungen (Riobamba, Guamote, Alausí)
Vertreter der von Scheune unterstützten Gruppen kennengelernt. Eine Auswahl
ihrer Gemeinden haben wir direkt besucht. Bei den Versammlungen trafen eine
Vielzahl unterschiedlichster Gruppen aufeinander, von denen sich die
wenigsten kannten, jedoch viele am gleichen Thema arbeiteten. So lag der Sinn
der Versammlungen nicht nur darin, die Gruppen und ihre Aktivitäten
kennenzulernen. Sie sollten sich auch untereinander austauschen, neue Kontakte
knüpfen und Visionen formulieren für ihre zukünftige Arbeit.
Ein ausführlicher
Evaluierungsbericht liegt in spanisch vor und kann bei uns angefordert werden.
Die Kernpunkte können wir wie folgt zusammenfassen:
- Es hat sich deutlich gezeigt, dass unser kleiner Verein
sich in Zukunft auf die Unterstützung von wenigen Gruppen beschränken sollte,
um diese dann intensiver zu begleiten und persönlichen Kontakt zu ihnen halten
zu können.
- Fast alle Teilnehmer formulierten die Bitte, regelmäßig
bei ihren Aktivitäten begleitet zu werden. Über finanzielle Hilfe
hinaus äußerten sie das Bedürfnis nach diversen Fortbildungen sowohl im
technischen als auch im menschlichen Bereich.
- Die
Idee der 100 Dollar Fonds hat sich nicht für
alle Gruppen als passend erwiesen. In einigen Fällen sollte zukünftig die Höhe
der Unterstützung vom jeweiligen
Bedarf der Gruppe abhängig gemacht werden.
So
haben wir nun folgende Entscheidungen getroffen:
Wir
beschränken uns von nun an auf die Regionen Riobamba und Achupallas in der
Provinz Chimborazo.
In Riobamba arbeiten wir mit 10 Frauengruppen zusammen und
in Achupallas mit 8 Schulen. Es ist geplant, dass die Begleitung der Gruppen von
einem Vertreter der Organisation ERPE übernommen wird. Diese Organisation
arbeitet schon seit Jahren mit Indianergemeinden in dieser Region. Unser
Vertreter Luis Ramos soll sich um die Bedürfnisse unserer Gruppen kümmern,
Fortbildungen organisieren und mit uns in Deutschland koordinieren.
Die derzeit in Ecuador im „Anderen Dienst im Ausland“
tätigen jungen Männer werden bis zum Abschluß ihres Dienstes weiterhin
betreut. Allerdings sollen nach ihrer Rückkehr vorerst keine weiteren Leute
mehr ausreisen, zumindest solange, wie unsere „neue“ Form der Zusammenarbeit
noch in den Kinderschuhen steckt.
Mit diesen Änderungen hoffen wir in Zukunft in besserem
Kontakt mit unseren Gruppen zu stehen und ihnen eine effektivere Hilfe zur
Selbsthilfe zu leisten.
Katja Martinez
Kassenbericht für das Jahr 2002
Kontostand
per 01.01.2002: € 3.215,88
EINNAHMEN
AUSGABEN
Spenden € 9.271,19 Projektausgaben n. § 2 d. Satzung
(Entwicklungshilfe)
€
2.220,00
Habenzinsen €
13,31
Projektausgaben n.
§ 2 d. Satzung
(für
mildtätige Zwecke gem. § 53
d.
Abgabenordnung)
€
7.780,00
Mitgliedsbeitr. € 592,13
Verwaltungskosten
(Porti,
Scheunebriefe, Kontoführung)
€ 284,45
_
GESAMT
€ 9.876,63
GESAMT
€ 10.284,45
KONTOABSCHLUß
ZUM 31.12.2002: € 2.808,06
Die
Scheune Projektausgaben des Jahres 2002 wurden komplett für Kleinprojekte von
Schul- und Frauengruppen und deren Betreuung verwendet. Meist in der Größenordnung
von 100 US $ , die als Kleinkreditfonds oder für kleine produktive Projekte
verwendet wurden. Die Initiative ging immer von den Gruppen selbst
aus. Oft wurden landwirtschaftliche Aktivitäten wie Rinder- oder
Hühnerzucht oder Gemüseanbau betrieben. Die Auswahl der Gruppen und
gemeinsame Treffen wurden mit Hilfe von Eduardo Moran durchgeführt. Die
ausgewählten Initiativen mussten ihr Geld gemeinschaftlich verwalten und
konnten dieses im Idealfall als Rücklauffonds
mehrfach verwenden. Diese Kleinprojekte sind überwiegend in den Provinzen
Chimborazo und Tungurahua, im zentralen Andenhochland von Ecuador gelegen.
Jürgen
Kayser (Kassenführer)
Weitere Nachrichten von Scheune e.V.:
Herzlich
danken
wollen wir Monika Kornisch, die sich entschlossen hat, die Scheune Arbeit
abzugeben.
Monika hat seit den Anfängen von Scheune sehr engagiert für den Verein und die
Gruppen in Ecuador gearbeitet . Vielen Dank für Deinen großen Einsatz!
Im
Dezember fand der letzte Tannenmarkt der
Staufener Grundschulklasse von Brunhild Dziuk statt. In den letzten 12 Jahren
haben Brunhild und ihre Schüler regelmäßig mit dem Erlös ihrer Tannen- und
Pflanzenmärkte Schulen in Ecuador unterstützt. Sie haben in diesen Jahren über
8.000
Euro gespendet und - nicht nur bei den Kindern - viel Bewusstseinsbildung
geschaffen. Wir danken Brunhild, den Kindern und allen Mitwirkenden recht
herzlich!
Wir bedanken uns
jetzt schon sehr herzlich im Namen der Schulen, Frauengruppen, Kinder... für
Eure so notwendigen großzügigen Spenden und wünschen Euch allen ein schönes
Weihnachtsfest!
Jeweils zu Anfang eines neuen Jahres können wir Euch wie immer – bei Bedarf – Spendenquittungen zukommen lassen.
Wir wünschen Euch allen einen schönes Weihnachtsfest
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